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Copa Cagrana

Die sogenannte Copa Cagrana, an der Neuen Donau bei der Reichsbrücke bei Stromkilometer 12,5, ist in die Jahre gekommen. Zu- und Umbauten, bunte Anstriche und da und dort kleine Reparaturen vermittelteten eine desolate Stimmung, die nun aufgrund des Engagements des Wiener Gewässermanagements behoben wurde. Die Herausforderung dabei war die extrem kurze Bauzeit von nur vier Monaten. Der Betrieb der Copa Cagrana ist nun zukünftig ganzjährig möglich, also auch bei Hochwasser und Kälte. Die beiden Mieter, ein griechisches und ein mexikanisches Restaurant, blieben erhalten.

Der Entwurf von gerner°gerner plus wurde aus zwei Gesichtspunkten heraus entwickelt. Die bestehenden Strukturen sollten im Sinne der Nachhaltigkeit möglichst weiter genutzt werden. Die Architekten integrierten als Element des besonderen Standortes, zu erwartende Überflutungen bewusst in ihr Gestaltungskonzept. Der Pavillon umfasst zwei Ebenen, von denen die obere Ebene auf der Wasserseite auskragt. Der untere Bauteil besteht aus dreiseitig angeordneten massiven Umfassungswänden und einer aufgelagerten Stahlbetondecke. Im Bereich der offenen Gebäudeflanke wird die Decke durch entsprechende treibgutsicher dimensionierte Stützen getragen. Die untere Ebene liegt über dem Wasserspiegel, wird aber bei stark steigendem Wasserstand geflutet. Der Entwurf sieht extrem reinigungsfreundliche Oberflächen vor. Der glatte Kubus wurde weitgehend ohne Nischen und Fugen ausgebildet, um Aufräumarbeiten zusätzlich zu erleichtern. Die Öffnungen zu den rückwärtigen Sanitärbereichen wurden mit wasserdichten Schließeinrichtungen ausgestattet. Alle sonstigen technischen Einrichtungen und die Gastronomieküche sind in der oberen Ebene angeordnet.

Die Erdgeschoss-Ebene dient als schattiger, wettergeschützter Freiraum, erweitert durch die vorgelagerten Terrassen und mit direkter Verbindung zum Wasser. Die obere Ebene wurde als leichte Holzbaukonstruktion aufgesetzt, ausgelegt für den Ganzjahresbetrieb. Der Besucher betritt das Gebäude über die zentrale Terrasse und wird von hier aus zu den beiden seitlich situierten Gastronomie-Einrichtungen weitergeleitet. Die wasserseitigen Fronten der Restaurants sind jeweils verglast für eine Panoramasicht auf die Neue Donau. Die Terrasse ist durch Sonnensegel geschützt. Das Gestaltungskonzept verbindet die dahinterliegende Donaucity mit dem Wasser und schafft so optisch als auch atmosphärisch eine Einheit.

Auftraggeber Stadt Wien
Architektur gerner°gerner plus