Biologiezentrum St. Marx
Neue Chancen für Forschung und Lehre
Das neue Biologiezentrum der Uni Wien entstand auf dem rund 12 000 Quadratmeter großen Grundstück entlang der Schlachthausgasse in St. Marx, im dritten Wiener Gemeindebezirk. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Vienna BioCenter, der größte Life-Sciences-Cluster in Österreich, an dem die Universität Wien mit dem Zentrum für Molekulare Biologie und den Max Perutz Labs maßgeblich beteiligt ist. Die Architekten Marcel Backhaus und Karsten Liebner erhielten im internationalen Wettbewerb den Zuschlag für den Neubau und zeichneten in einer ARGE mit Vasko+Partner für das neue Biologiezentrum verantwortlich.
In Stahlbetonbauweise errichtet, fügt sich das Biozentrum mit seiner vorgehängten Klinkerfassade gut in den wachsenden Stadtteil St. Marx ein. Über einem zweigeschoßigen Sockel – bestehend aus fünf einzelnen "Gebäudeschollen" – erhebt sich ein viergeschoßiger kompakter Forschungsriegel mit einem Lichthof und einer geschützten Dachterrasse. Der Haupteingang befindet sich schräg gegenüber dem Vienna BioCenter. „Insgesamt wurden durch die BIG im Auftrag der Universität Wien auf dem Areal fast 20 000 Quadratmeter Nutzfläche errichtet. Durch eine Konzentration der Baumasse auf den westlichen Bereich wird auf die vorhandenen Wohnungen an der Erne-Seder-Gasse in höchstem Maße Rücksicht genommen“, erläutert Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer BIG. Dies bestätigt auch das Juryprotokoll: „Nach Osten wird die Strenge des Baukörpers durch flache Volumen aufgelöst, die in die Freiflächen ragen und eine Verwebung mit den Außenbereichen in der Art eines Campus bewirken. Die Materialität der Fassaden ist als vorgehängte Klinkerfassade dargestellt und ist so geeignet, der Universität an diesem Ort eine klare Identität und Adresse zu geben. Durch das Material wird, wie vom Verfasser beschrieben, eine Verbindung zum benachbarten alten Schlachthofgelände hergestellt.“ Bibliothek, Lehre, Service, Mensa und Verwaltung sind in den Sockelgeschoßen untergebracht.
Christian Schwarz, stellvertretender Projektleiter Vasko+Partner, erläutert die Herausforderungen bei dem Projekt: „Die sehr komplexe Technik, die Abstimmungen mit den vielen verschiedenen Behörden – vom Arbeitsinspektorat bis zum Tierschutz – stellen eine große Herausforderung dar. Wir planen zukunftsweisende Arbeitsplätze mit hochqualitativen Laborbedingungen.“ Für Rektor Heinz W. Engl stellt insbesondere die Nähe zu den anderen Forschungseinrichtungen vor Ort eine große Chance dar: „Die Universität Wien verstärkt mit ihren nahezu 500 Wissenschaftern und mehr als 5 000 Studierenden im Bereich der Biologie den Standort. Mit der Realisierung des neuen Biologiezentrums der Universität Wien kann einer der umfassendsten Life-Science-Cluster Europas hier in Wien realisiert werden.“
Bauherr | Universität Wien |
Auftraggeber | BIG/Universität Wien |
Architektur | Arge Biologiezentrum/Marcel Backhaus und Karsten Liebner/Vasko+Partner |
Generalplaner | Vasko+Partner |