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ORF-Zentrum Wien

Sanierung Objekt 1 - Eine spannende Herausforderung 

Das ORF-Zentrum am Küniglberg in Wien wurde ab 1968 nach Plänen von Roland Rainer errichtet und in den Jahren 1972-1975 schrittweise in Betrieb genommen. 2007 wurden weite Teile des Areals unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2014 wurde vom ORF-Stiftungsrat beschlossen, das ORF-Zentrum umfassend zu sanieren und weitere Wiener ORF-Bereiche am neuen Medienstandort anzusiedeln. Mehrjährige Planungen und Machbarkeitsstudien führten letztlich zu der Entscheidung des Stiftungsrats, die Konsolidierung der Standorte in Wien am bestehenden Standort Küniglberg in Wien-Hietzing vorzunehmen – unter Sanierung des Bestands und Erweiterung durch einen Neubau. Die „Betonburg am Küniglberg“ wie Architekt Roland Rainer das Fernsehzentrum selbst nannte, steht unter Denkmalschutz. Für den ORF ist die Zusammenführung von Fernsehen, Radio und Online auf dem Küniglberg nicht nur logische Konsequenz aus geändertem Mediennutzungsverhalten, verschärften Rahmenbedingungen und Konvergenz der Kanäle, sondern bringt auch eine deutliche Kostenersparnis mit sich.

Das Objekt 1 ist das Hauptgebäude des ORF-Medienstandorts Küniglberg. Trotz der schwierigen Vorgaben aufgrund des Denkmalschutzes konnte mit 971 von 1000 möglichen Punkten klimaaktiv Gold erreicht werden.

Vasko+Partner war in Arge mit den Architekten Jabornegg & Pálffy als Generalplaner für die Sanierung beauftragt. Die Leistungen umfassten die Projektvorbereitung, Planung, Ausführungsvorbereitungen, Architektur, Statik, Technische Gebäudeausstattung, Bauphysik und Brandschutzplanung. Dazu zählen alle Fachbereiche (Grund, Aufschließung, Rohbau, Technik, Ausbau, Einrichtung, Außenanlagen, Planungsleistungen etc.). Bei den Planungsleistungen wurde besonderes Augenmerk auf Innovation, Nutzungsoptimierung, Lebenszykluskostenoptimierung, Betriebsführungskostenoptimierung sowie Berücksichtigung des Denkmalschutzes gelegt.

 Thermisch saniert

Die Qualität der thermischen Hülle wurde umfassend verbessert: Neue, hochwertige Fenster mit Sonnenschutz, Aufbringen von Dämmschichten und die Sanierung von in die Jahre gekommenen Bauwerksanschlüssen tragen wesentlich zur Reduktion des Energiebedarfs bei. Eine Besonderheit ist die denkmalgeschützte Fassade: Das neue Wärmedämmverbundsystem (ca. fünf Zentimeter) musste auch dem historischen Bestand entsprechend strukturiert ausgebildet werden.

Das Gebäude ist an das städtische KWK-Fernwärmenetz mit hohen Anteilen regenerativer Energien (Abwärme) angeschlossen und verfügt über eine zentrale Kälteanlage. Sämtliche Bereiche werden nun mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit Frischluft versorgt. Der Transmissionswärmebedarf und somit die Heizkosten des Gebäudes wurden durch die thermische Sanierung etwa halbiert und der Lüftungswärmebedarf um 60 Prozent reduziert. Im Bereich der Lichttechnik kam es zu einer vollständigen Erneuerung sämtlicher Lichtsysteme auf LED-Basis mit Anwesenheitssteuerung und tageslichtabhängiger Optimierung. In Abhängigkeit des Nutzerverhaltens ist mit Einsparungen von ca. 30 bis 40 Prozent zu rechnen. In der zentralen Gebäudeleittechnik wurden umfassende Systeme der Steuerung und des Monitorings der Gebäudetechnik und somit des Energieverbrauchs implementiert.

 

Bauherr Österreichischer Rundfunk, 1136 Wien
Architektur Bestand: Roland Rainer, Sanierung: Jabornegg & Pálffy
Generalplaner Arge Vasko+Partner Ingenieure und Jabornegg & Pálffy Architekten
Fotos: Franz Ertl, Thomas Ramstofer, ORF