Alte Aula, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Die "Alte Aula", der Repräsentationsbau der frühbarocken Jesuitenuniversität Wiens, präsentiert sich nach der 2006 abgeschlossenen Generalsanierung als modernes Veranstaltungszentrum für die Akademie der Wissenschaften mit wertvoller Bausubstanz und zeitgemäßer technischer Infrastruktur. Ein historisches Gebäude im Stadtzentrum Wiens, in unmittelbarer Nähe der Akademie der Wissenschaften, übernimmt im 21. Jahrhundert eine neue, seiner ursprünglichen Widmung als Repräsentationsbau der Alten Universität, angemessene Aufgabe. Die "Aula der Wissenschaften" ist ein Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, an dem das öffentliche Verständnis für Wissenschaft, Forschung und Technologie in Österreich und Europa gefördert werden soll.
Das Projekt wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einem internationalen Architektenwettbewerb im Sommer 2000 ins Leben gerufen. Durch die Revitalisierung mit öffentlichen Mitteln, in Form eines multifunktionalen Veranstaltungszentrums mit zeitgemäßer Infrastruktur, gelang es dafür den geeigneten Rahmen zu schaffen.
Alt mit neu
"Der Altbestand wurde von strukturfremden Einbauten bereinigt und der neuen Funktion angepasst, seine Aura jedoch bewahrt und im Dialog mit der Gegenwart verstärkt. Entwurfsziel war eine schlüssige Verbindung zwischen Alt und Neu zu einer neuen eigenständigen Einheit. Die Trassen der Infrastruktur sind generell im Fußboden geführt. Das Netz an Bodentanks für Energie und IT-plugs wird durch eine frei in den Gewölben hängende, zweite Versorgungsebene in den Lichtschienen erweitert", erläutert Rudolf Prohazka, der nach dem Wettbewerbsgewinn die Revitalisierung der Alten Aula als Generalplaner leitete.
Kaum von außen zu erkennen ist die ausgeklügelte Technik, die sich in dem ehrwürdigen Gebäude verbirgt. Der multifunktionale Veranstaltungssaal im zweiten Stock kann mit einer selbstfahrenden Wand auf die Bedürfnisse des Veranstalters angepasst werden. Dadurch ist jede Saalgröße möglich. Auch städtebaulich wurde das alte Gebäude mit der umliegenden Stadt neu vernetzt, durch einen öffentlichen Vorplatz zur Wollzeile und die Überwindung des Niveauunterschiedes zwischen Wollzeile und Bäckerstraße bei Durchquerung des Erdgeschoßes.
Im Mittelpunkt der Alten Aula stehen Leistungen und Erkenntnisse, aber auch Fragestellungen und Probleme von Wissenschaft, Forschung und Technologie aus Gegenwart und Vergangenheit. Sie sollen hier in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft thematisiert, dargestellt und öffentlich diskutiert werden. Die Leistung der Planung wie auch der hochqualitativen Ausführung ist bei der Revitalisierung in jedem Detail erkennbar. Alt verbindet sich mit neu - ohne den Respekt vor dem alten zu verlieren, die Bedeutung der Architektur zu schmälern.
Auftraggeber | BIG |
Architektur | Rudolf Prohazka |
Generalplaner | Rudolf Prohazka |
Weitere Daten | Tragwerksplanung, Haustechnikplanung und örtliche Bauaufsicht, Projektsteuerung/Planungskoordination: Vasko+Partner |