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Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt

Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus

Im Norden der Seestadt Aspern entstand in der Mitte eines großen zusammenhängenden Grünraums ein neuer Bildungscampus. Der soeben eröffnete Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt wurde von Karl und Bremhorst Architekten geplant. Der Campus spielt technisch quasi „alle Stückln“, wie Architekt Christoph Karl bei einem Rundgang erläutert. Vasko+Partner zeichnete als PPP-Berater und -Abwickler verantwortlich. „Unser Fokus als PPP-Berater war, die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Projekts in Einklang zu bringen, bei einem der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas eine spannende Herausforderung. Ein solches Projekt ist nur durch beste Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten möglich“, bestätigen Monika Anwander und Carl Thümecke von Vasko+Partner. Geheizt und gekühlt wird ohne fossile Energie mit Hilfe von Erdwärme, Wärmepumpe und Bauteilaktivierung.

Der Bildungscampus der Stadt Wien beherbergt einen Kindergarten, eine Volksschule, eine neue Mittelschule sowie sonderpädagogische Einrichtungen. Insgesamt können bis zu 1 100 Kinder und Jugendliche ganztägig betreut werden. Gleich neben dem Campus gibt es ein Jugendzentrum, ein Café, einen Veranstaltungsraum sowie viele Sportflächen. „Ein spektakuläres Konzept, das mit Sicherheit Schule machen wird“, zeigt sich Bernhard Jarolim, Baudirektor der Stadt Wien, überzeugt.

Im Gebäude ist es angenehm kühl, wohl temperiert. Dies ermöglicht der Energiemix, der hier nach dem Konzept von Harald Kuster umgesetzt wurde: Passivhaus-Gebäudehülle, Wärmepumpen, über 70 Erdwärmesonden, Solarstrom und eine Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Mittels Geothermie in Verbindung mit thermischer Bauteilaktivierung der Zwischendecken kann das Gebäude kostengünstig und effizient geheizt und gekühlt werden. Gekühlt und geheizt wird von der Decke – und das war zugleich auch die planerische Herausforderung.

Das Gebäude ist in drei Teile gegliedert: In der Mitte befinden sich der Eingang, die Stiegen und gemeinschaftlich genutzte Räume, in den beiden anderen Gebäudeteilen die Klassen und Lernräume. Neben den Grünbereichen gibt es in allen Geschoßen begehbare Terrassen. Außenliegende Treppen führen aus allen Geschoßen in den Garten.

Zwei Kindergartengruppen und vier Schulklassen werden dabei jeweils auf einer Ebene in eigenen Bildungsbereichen zusammengefasst. Die Kinder können so altersübergreifend miteinander spielen und lernen. Hier treffen sie sich für gemeinsame Projekte in kleinen und größeren Gruppen, auch Rückzugsnischen stehen zur Verfügung. An diese Bereiche schließen rundum Balkone und Terrassen an, die auch Platz für Unterricht im Freien bieten. Mit flexiblen Möbeln lassen sich die Räume rasch für unterschiedliche Unterrichtsmethoden anpassen.

Bauherr MA 34 im Auftrag der MA 56, MA 10, MA 13
Architektur kub a/Karl und Bremhorst Architekten ZT GmbH
Generalplaner kub a/Karl und Bremhorst Architekten ZT GmbH
Weitere Daten PPP-Berater/-Abwickler: Vasko+Partner Ingenieure
Fotos: Franz Ertl